Für die Unternehmer, die unzählige Aufgaben haben und dazu noch Verbands- und Privattätigkeiten ausüben, ist es nicht einfach, alle Details dessen, was bei den Lohnverhandlungen auf dem Spiel steht, zu beherrschen. Das Bureau des Métiers hat aus diesem Grund ein System von Synergien eingeführt, um Informations- und Kompetenzaustausch zu fördern. Konkret bedeutet dies, dass alle Gewerkschaftsforderungen an die Verantwortlichen der Arbeitgeberverhandlungen sämtlicher Verbände übermittelt werden. Sie werden zugleich in einem Dokument zusammengefasst, das alle eingetroffenen Forderungen enthält und vergleicht. Gleich im Anschluss daran versammeln sich die Verantwortlichen der Verhandlungen für die Arbeitgeberseite, um diesen Text durchzugehen und zu besprechen und mit den Wirtschaftsaussichten, der Konjunktur oder der Entwicklung der Konsumentenpreise in Zusammenhang zu bringen. Ohne unbedingt eine gemeinsame Arbeitgeberpolitik anzustreben – denn jeder GAV entspricht anderen Umständen und Fristen – erlaubt dieser Austausch wertvolle Erfahrungen zu teilen, wodurch die kritische Betrachtungsweise der Arbeitgebervertreter geschärft wird. Sobald ein Abkommen abgeschlossen ist, wird ebenso verfahren. Dann werden die genauen Informationen allen weitergeleitet, und in einem entsprechenden Dokument zusammengefasst, das fortwährend aktualisiert wird.
- 2023-2024.
- Verbände und Arbeitgeberpolitik.
Entwurf gemeinsamer GAV für das Wallis.
Seit Ende 2023 hat das oftmals angedachte Projekt, mehrere Berufsverbände einem gemeinsamen Gesamtarbeitsvertrag zu unterstellen, eine konkretere Richtung eingeschlagen.
Auf Initiative der Sozialpartner des GAV der Gebäudetechnik und der Gebäudehülle des Kantons Wallis, arbeiten derzeit suissetec Oberwallis, tec-bat und WVCB zusammen mit den Gewerkschaften SCIV, Syna und Unia an der Ausformulierung eines gemeinsamen Gesamtarbeitsvertrags. Ein solches Abkommen würde zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Es würde insbesondere Anträge beim SECO und den staatlichen Dienststellen des Kantons Wallis erleichtern, die Effizienz der Verhandlungen, der Diskussionen und der Funktionsweise der paritätischen Berufskommission (PBK) stärken, die Auslegung der GAV-Vorgaben vereinfachen, die Arbeitsbedingungen der wichtigsten Baubranchen des Kantons verbessern und vereinheitlichen usw.. Verbände, die Westschweizer GAV angeschlossen sind (AVEMECS, WMGV, SolValais/BodenWallis und WVRU) sind nicht Teil dieses Projekts, sowenig wie EIT.valais, Metaltec Valais/Wallis, WKMV und JardinSuisse Valais, die momentan noch ihre einzelnen kantonalen GAV behalten möchten.