Berufsförderung.

Werbung: Die Verbände kämpfen an allen Fronten!

Die neunte Ausgabe der Berufs- und Ausbildungsmesse «Your Challenge» fand vom 4. bis 9. Februar 2025 in der Expo Martinach statt. Die Besucherzahlen sind im Vergleich zur vorigen Ausgabe 2023 (26 000 Besuchende) auf über 31 000 Besuchende gestiegen. Sie alle haben diese Plattform genutzt, um die Möglichkeiten der Berufe und Ausbildungen im Wallis kennenzulernen. Die meisten Verbände des Bureau des Métiers sind dort mit Ständen präsent, deren Konzepte einander an Dynamik, Kreativität und Attraktivität überbieten. Die Berufs- und Ausbildungsmesse «Your Challenge» ist der ideale Ort, um Ihre künftigen Lernenden kennenzulernen, denn alle Schülerinnen und Schüler der Orientierungsschulen des Kantons besuchen die Messe während der sechstägigen Veranstaltung. An den Wochenenden kommen die Jugendlichen manchmal mit ihren Eltern zurück und das bietet Ihnen eine Gelegenheit, auch mit diesen zu sprechen, mögliche Sorgen zu lösen und Überzeugungsarbeit zu leisten, denn die Wahl einer Berufslehre hängt sehr von der Meinung der Eltern ab. Die «Your Challenge» bietet zudem eine grosse Auswahl an Events, wie kurze Bewerbungsgespräche beim Konzept «Flash Job» oder das traditionelle Treffen zwischen der Dienststelle für Berufsbildung (DB) und den Berufsverbänden. Neben der Berufs- und Ausbildungsmesse sind die Berufsverbände unermüdlich in der Werbung für ihre Berufe aktiv, um die künftigen Fachkräfte, die den Nachwuchs sicherstellen werden, anzuwerben. Mit Marketingkampagnen in den traditionellen Medien (Zeitungen, Fernsehen, Radio usw.), in den sozialen Medien (Facebook, Instagram, LinkedIn, TikTok usw.), Kinowerbung … geben sich die Verbände alle Mühe, um auf die Jugendlichen und deren Eltern anziehend zu wirken. Parallel dazu, beteiligen sich Unternehmen und deren Leiter an Tagen der offenen Tür, empfangen Jugendliche im Rahmen von «traditionellen» Praktika oder bei Sonderveranstaltungen, gehen in die Orientierungsschulen oder andere Einrichtungen, um die Berufe vorzustellen usw. Das Bureau des Métiers seinerseits unterstützt seit Jahren die Stiftung explore-it, die schlaue Spielkits anbietet, um Kindern die Welt der Technik und ihrer Berufe nahezubringen. Selbst wenn die Aufgabe mühsam ist, so liegt es den Verbänden dennoch am Herzen alles zu geben, um ihre Berufe und deren zahlreiche Möglichkeiten und Perspektiven zu bewerben.

Trotz Vollbeschäftigung: die Arbeit der echten Profis sollte immer wertgeschätzt werden

Derzeit ist das Baugewerbe, wie schon seit mehreren Jahren, von einer starken Wirtschaftstätigkeit geprägt. Trotz einer Verlangsamung des Arbeitsmarktes und einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Jahr 2024, zeigt sich der Bausektor nach wie vor dynamisch. Viele Unternehmen haben teilweise über lange Monate hin volle Auftragsbücher – und das ist umso besser. Diese «Vollbeschäftigung» darf uns nicht vergessen lassen, dass man stets einen professionellen Handwerker verlangen sollte, der Mitglied seines Berufsverbands ist. Die Verbandssekretäre erhalten nur zu oft verzweifelte Anrufe von Kunden, die durch falsche Versprechungen berufsschädigender Individuen betrogen wurden. Den Kunden werden zu niedrige Angebote, zu kurze Fristen oder zu anspruchsvolle Werke versprochen und dann stehen sie vor nachlässig durchgeführten Aufträgen, die die Regeln der Kunst ignorieren. Diese falschen Handwerker schaden dem Bild aller Verbände. Da man nicht jeden einzelnen von ihnen aufdecken kann – denn das wäre ein Kampf gegen Windmühlen – ist es umso wichtiger, die Arbeit der echten Profis ins Rampenlicht zu rücken und auf der Wahl eines Fachunternehmens, das Mitglied seines Berufsverbands ist, zu bestehen. In Krisenzeiten ist solche Kommunikation unabdingbar, doch auch in besseren Zeiten darf sie nicht vergessen werden.

Sich neu erfinden, um die Attraktivität des Berufs zu gewährleisten

Die Suche nach Lernenden und die Ausbildung des Nachwuchses sind ständige Sorgenkinder der Berufsverbände. Wenn es unseren Berufen auch nicht an Argumenten fehlt, um Jugendliche für sich zu gewinnen, müssen wir leider feststellen, dass es angesichts einer wachsenden Konkurrenz aus anderen Berufen, die (fälschlicherweise) moderner oder angenehmer erscheinen, immer schwieriger wird. Ein möglicher Weg, könnte eine breitere Integration junger, anerkannter Flüchtlinge sowie vorläufig aufgenommener Personen sein. Das Bundesprogramm Integrationsvorlehre (INVOL) ist dafür gedacht, diese Integration zu fördern. Das Bureau des Métiers war übrigens am 10. Oktober 2024 in Martinach eingeladen, die Arbeitgeberposition beim INVOL-Treffen der lateinischen Kantone darzulegen. Dieser Tag wurde gemeinsam von der Dienststelle für Berufsbildung (DB) und dem Staatssekretariat für Migration (SEM) organisiert. Die Berufe der Baubranche sind begeisternd, modern und stehen an der Spitze der aktuellen Probleme (insbesondere beim Thema Umwelt). Sie bieten hochwertige Grundbildungen in hervorragenden Unternehmen, Weiterbildungen oder höhere Berufsbildungen, die die Jugendlichen bis zum eidgenössischen Diplom oder sogar darüber hinaus führen. Doch das alleine reicht nicht aus. Das ist vielleicht die grösste Herausforderung, der unsere Verbände gegenüberstehen. In einer Zeit, in der die Jugendlichen von Flexibilität und Heimarbeit träumen, von einer guten «Work-Life-Balance», oder wo sich andere als «Arbeitsnomaden» definieren – deren Zuhause aus einem Koffer und einem Laptop besteht – und die drei Monate in Europa, drei Monate in Nord- oder Südamerika und drei Monate in Asien verbringen möchten … stellt sich die Frage, wie wir diese Erwartungen in unseren «traditionellen» Berufen des Baugewerbes erfüllen sollen, da diese (so gut wie) keinem dieser Berufswünsche entsprechen. Mittelfristig werden wir Antworten auf diese Fragen finden müssen. Doch unsere immer dynamischen, innovativen und proaktiven Verbände werden zweifelsohne auch für diese neuen Herausforderungen Lösungen finden.

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